
Tipp Nr. 1
Absoluter Favorit:
Die Mikrowelle
Ja, es werden immer noch vereinzelt Gerüchte gestreut, Mikrowellen würden Krebs fördern und sind irgendwo zwischen 5G und Nuklearreaktor einzustufen. Andere Stimmen befürchten, dass die „Lebendigkeit“ der Nahrung durch die Mikrowellenstrahlen zerstört wird.
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat bereits 1997 die Sicherheit von Mikrowellengeräten bescheinigt. Auch aktuelle Messungen zeigen, dass nur eine sehr geringe sogenannte Leckstrahlung austritt, die in 30 Zentimeter Entfernung praktisch kaum noch vorhanden ist. 1
Heißt Daumen hoch für die Sicherheitsbewertung.
Allerdings gibt es Einschränkungen.
Das Wichtigste: Verwende nur einwandfreie, unbeschädigte Geräte. Hat deine Mikrowelle Risse oder die Tür ist verbogen, entsorge sie bitte. Natürlich nicht in den Hausmüll, sondern bei kommunalen Sammelstellen oder in Elektronikfachmärkten.
Ist deine Mikrowelle gerade in der Blüte ihres Lebens und vollkommen unbeschädigt, solltest du sie trotzdem nicht als Ersatz für etwaige Netflix Serien missbrauchen. Stell dich nicht direkt vor dein Gerät und guck dem Gemüse beim Garen zu. Das gleiche gilt natürlich für Kinder.
Mythos Nummer 2
Die Zubereitung in der Mikrowelle radiert alles Gesunde wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe radikal aus. Zurück bleibt ein „totes“ Stück Gemüse ohne Nährwert.
Fakt ist, dass eigentlich jede Methode zum Garen von Gemüse den Nährstoffgehalt beeinflusst.
Viele Vitamine sind hitzeempfindlich. Mineralstoffe werden durch Wasser ausgewaschen. Bei sekundären Pflanzenstoffen kann allerdings die Zubereitung das antioxidative Potential erhöhen. Das bekannteste Beispiel sind Möhren. Dein Körper kann das zellschützende Beta-Carotin aus gekochten Möhren viel besser aufnehmen als aus rohen.
Studien zeigen beim Einsatz von Mikrowellen ein gemischtes Bild. Ein paar deuten auf eine signifikante Reduktion von Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen durch Mikrowellengaren hin. Andere beobachteten sogar eine Erhöhung. 2; 3
Gegenüber dem klassischen Kochen ist die Mikrowelle bei den Mineralstoffen im klarem Vorteil, da diese zumeist mit dem Kochwasser im Abfluss landen.
Mythos Nummer 3
Verstrahlte Lebensmittel! Die Mikrowellenstrahlung regt die Wassermoleküle im Gargut an. Dadurch erhitzen die Lebensmittel, ähnlich wie wenn du in der Disco die ganze Nacht durchtanzt.
Von der Strahlung bleibt aber nichts in deinem Essen hängen. 4
Perfektion
Ihr volles Potential entfaltet die Mikrowelle bei kleineren Portionen. Allgemein wird geraten, ab 250 ml besser einen Kochtopf zu verwenden, da die Mikrowelle bei größeren Mengen mehr Energie verbrauche. 5 Ehrlich gesagt, landen bei mir auch größere Massen in dem rechteckigen Kasten. Ich find es einfach super praktisch. Gemüse klein schneiden, auf einem Teller geben, Mikrowellenabdeckung drauf und ab in die Kiste. Zugegeben, kulinarisch kein 4 Sterne Menü, aber du sparts dir zusätzliche Spülarbeit und es kann nichts überkochen.
Die Zeit bis dein Essen fertig ist, kannst du zudem sinnvoll nutzen und dir süße Hundevideos anschauen. Beim klassischen Kochen auf der Herdplatte endet Ablenkung leider häufig unschön. Aus knackigen grünen Zucchinistücken werden schnell undefinierbare schwarze Brocken, die wie die Zwillingsschwestern der Grillkohle vom letzten Sommerfest aussehen.
Noch 3 Tipps für den Mikrowellen-Genuss:
- Nur geeignete Materialien verwenden. Heißt konkret, dass du auf Schüsseln nach den Worte „Mikrowellen geeignet“ bzw. den drei übereinander angeordneten Schlangenlinien Ausschau halten solltest. Selbst geprüft ist außerdem die Verwendung von Alufolie in der Mikrowelle keine gute Idee (ich weiß nicht mehr, warum ich das gemacht habe, aber die Blitze sahen ziemlich gruselig aus).Eier haben übrigens genauso wenig in der Mikrowelle (oder dem Speisezettel von Menschen) zu suchen, wie fest verschlossene Behälter, durch die keine Luft entkommen kann.
- In der Mikrowelle wird nicht alles gleichmäßig gar. In der Regel, werden Lebensmittel mit einem hohem Wassergehalt schneller heiß. Auf einem Teller sind die äußeren Stücke schneller fertig als die in der Mitte. Rühre einfach nach etwa der Hälfte der Zeit einmal um.Die Empfehlung, kein Hühnerfleisch in der Mikrowelle zu garen, spare ich mir an dieser Stelle. Der einzige richtige Ort für Hühnerfleisch ist am Huhn selbst und dieses sollte unbekümmert bis ins hohe Alter auf einer saftigen Wiese nach leckeren Samen picken dürfen.
- Aus ist aus. Viele Mikrowellen laufen leider endlos im Standby Modus und ziehen ungenutzt Strom aus der Steckdose und Geld aus deinem Portemonnaie. Ich habe mir einfach eine Steckerleiste dazwischengesetzt und schalte sie nur an, wenn ich was „kochen“ will.
Nr. 2
Schnell und Direkt:
Der Induktionsherd
Ähnlich wie beim der Mikrowelle, spalten auch Induktionsherde die Gesellschaft.
Im Groben funktioniert eine Induktionskochplatte durch Magnetfelder in Bewegung, die dafür sorgen, dass elektrische Wirbel im darauf stehenden Topfboden entstehen. Damit erhitzt sich der Topf, während die Platte selber nur indirekt durch diesen erwärmt wird.
Nimmst du den Kochtopf von der Platte, endet die Stromzufuhr direkt.
Durch diese Technik kann einiges an Energie und Zeit eigespart werden. Wichtig ist, dass du nur Kochutensilien verwendest, die für Induktionsherde geeignet sind (steht drauf).
Wenn du jetzt noch Töpfe und Pfannen in der passenden Größe zum Kochfeld verwendest und nicht 5 Wochen ununterbrochen direkt vor dem Induktionsherd Salsa tanzt, brauchst du dir keine weiteren Gedanken machen. Selbst wenn du nicht so genau auf das perfekte matching von Topf und Kochfeld achtest, hält das Bundesamt für Strahlenschutz die Nutzung von Induktionskochfeldern für gesundheitlich unbedenklich. 6
Da ich keine Ärztin bin und Physik in der Schule so angenehm fand, wie einen Sonnenbrand, fragst du bitte medizinisch ausgebildetes Fachpersonal, wenn du einen Herzschrittmacher trägst.
Für das Kochen von Reis oder anderen Lebensmitteln, die indirekt durch Restwärme zu Ende garen, ist eine klassische Herdplatte besser geeignet, da diese die Wärme speichert und noch einige Zeit nach dem Ausschalten an den Topf abgibt.
Ps. Pass beim Kochen mit der Induktionsplatte besonders am Anfang auf. Schnell gar bedeutet ebenfalls schnell angebrannt.
Nr. 3
100°C Und Noch Heißer:
Der Schnellkochtopf
Der Schnellkochtopf bzw. Dampfkochtopf ist ein kleiner Streber. Durch den speziellen Aufbau entsteht im luft- und wasserdichten Kochtopf Wasserdampf. Es entsteht Überdruck und dein kleiner Freund ignoriert die übliche Siedetemperatur von 100°C und strebt auf bis zu 117°C zu.
Explosionsgefahr?
Dank Wikipedia wissen wir, dass in einem Schnellkochtopf ca. 0,8 bar Überdruck entstehen. 7 Theoretisch könnte so ein Topf ja auch mal platzen. Normalerweise sind die Töpfe aber sicher, da sie vor dem Verkauf einer Baumusterprüfung (auch die EU hat einige sinnvolle Vorschriften) unterzogen werden. Durch das Sicherheitsventil kann überschüssiger Dampf entweichen.
Lässt sich dein Topf direkt nach dem Kochen nicht öffnen, ist alles in Ordnung. Zunächst muss der Druck im Inneren abgebaut werden. Das funktioniert entweder mittels des besagten Ventils (schnelle Variante) oder du wartest je nach vorausgegangener Kochzeit 5-15 Minuten. In der Zeit garen die Lebensmittel im inneren noch weiter, was du beim Planen der Kochzeit einrechnen solltest, sonst gibt es Püree statt Kartoffeln.
Bitte öffne deinen Topf niemals mit Gewalt. Außerdem solltest du trotz Sicherheitsventil darauf achten, die Hitzezufuhr früh genug runterzuschalten. Fängt der Topf an wie eine Boa constrictor zu zischen, ist es höchste Zeit, deinen Herd auf die kleinste Stufe zu stellen.
Im Durchschnitt spart dir der Einsatz des Schnellkochtopfes die Hälfte bis Zwei-Drittel der Zeit.
Kartoffeln mit Schale brauchen 6 bis 10 Minuten. Hülsenfrüchte lass ich ca. 20 Minuten kochen und anschließend warte ich etwa 10 Minuten bis sich der Topf öffnen lässt.
Wichtig ist, dass du Bohnen und Co. am Vortag einweichst. Das verkürzt nicht nur die Garzeit deutlich, auch werden sogenannte Anti-Nährstoffe abgebaut und dein Körper kann wertvolles Eisen, Zink und Co. besser aufnehmen.
Am besten eignet sich der Schnellkochtopf für größere Portionen (sieh nächsten Punkt).
Neben Bohnen, Kartoffeln und Gemüse, kannst du die magisch Kraft des Überdrucks auch für einen aromatischen Erbseneintopf oder einen deftigen Veggi-Gulasch verwenden.
Nr. 4
Voll Im Trend:
Vorkochen
Meal-Prep wurde zusammen mit Low Carb und grünen Smoothies als absoluter Food Trend der letzten Jahre in fast allen Medien extrem gehypt.
Ich bin schon so alt, dass mir der vormoderne Begriff „Vorkochen“ geläufiger ist.
Du bereitest dir extra große Portionen von Basic-Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Kartoffeln oder Tomatensoße zu und verwendest sie in den nachfolgenden Tagen für weitere Gerichte. Einen Teil der zubereiteten Nahrungsmittel kannst du auch direkt einfrieren. Funktioniert bei Kartoffeln nicht wirklich. Bei Hülsenfrüchten und Soße umso besser.
Natürlich kannst du auch ganze Gerichte in größeren Formaten kochen bzw. backen (beispielsweise Lasagne, Chilis oder Eintöpfe) und portionsweise einfrieren. So hast du in stressigen Zeiten gesundes Fast Food, welches du nur noch erhitzen und genießen musst.
Klar gehen über die Zeit und beim mehrmaligen Erhitzen einige Vitamine verloren, auf der anderen Seite sparst du dir versalzenen und mit Zusatzstoffen zusammengehaltene Fertigprodukte. Außerdem lässt sich so neben Zeit auch einiges an Energie einsparen. Sieg für dich und für die Umwelt.
Achte darauf Gerichte, die du eingefroren und aufgetaut hast, nicht nochmal einzufrieren. Durch die kalten Temperaturen im Gefrierschrank werden zwar Bakterien in eine Art Winterschlaf versetzt, aber nicht getötet. Wird es beim Auftauen wieder warm, erwachen die Bakterien und vermehren sich wie es im Frühling so üblich ist, ungehemmt. Würdest du dein Stück Lasagne jetzt wieder einfrieren, geht eine deutlich höhere Zahl an Bakterien in den Winterschlaf, nur um sich beim nächsten Auftauen wieder schlagartig zu vermehren. Mittlerweile wissen wir dank Corona ja alle, was exponentielles Wachstum bedeutet. Nichts Gutes, außer wenn das bei dem Geld auf deinem Konto passiert.
Hast du eine große Portion Kidneybohnen im Schnellkochtopf gegart, musst du nicht alles einfrieren. In einer sauberen Dose mit Deckel halten sich die Bohnen auch 3 bis 4 Tage im Kühlschrank. So kannst du dir an einem Tag zum Beispiel eine bunte Bohnen-Gemüse-Pfanne braten. Am nächsten Tag einen sommerlichen Bohnensalat und fürs Grillfest am Wochenende machst du aus den Übrigen deftige Bohnenburger. Restlos glücklich….
Ps. Selbstgemachte Aufstriche lassen sich ebenfalls wunderbar einfrieren. Ich habe immer einen Vorrat im Tiefkühlschrank. Ist eine Dose fast leer, hole ich die nächste einfach aus dem Gefrierfach und lass sie über Nacht im Kühlschrank auftauen.
Nr. 5
Besser Als Der Kochtopf:
Der Wasserkocher
Der erste elektrische Wasserkocher fand bereits auf einer Weltausstellung 1893 in Chicago seinen Weg in die Herzen der Menschen und später in ihre Küchen. 8
Mit dem Wasserkocher hast du in durchschnittlich 3 Minuten einen Liter Wasser gekocht.
Damit steht der Kocher an der Spitze. Dein Herd und deine Mikrowelle brauchen rund ein Drittel länger und benötigen mehr Strom. Der Wasserkocher verwandelt fast 100 Prozent der zugeführten Energie in warmes Wasser. 9 Zudem musst du nicht befürchten, dass dein Herd sich in einen heißen Whirlpool verwandelt, weil du mal wieder nicht aufgepasst hast.
Um beim Kochen Strom und Zeit zu sparen, ist es sinnvoll die benötigte Wassermenge zuvor im Wasserkocher zu erhitzen und anschließend deine Zutaten mit dem heißen Wasser zu kochen. Vergesse den Deckel nicht.
Die Benutzung eines Wasserkochers erfordert zwar kein Physikdiplom, trotzdem bekommst du 3 Tipps für die optimale Verwendung.
- Entkalke deinen Wasserkocher regelmäßig. Ich weiß, es ist nervig und meistens schiebt man solche Arbeiten vor sich hin, aber ein entkalkter Wasserkocher braucht weniger Strom und ist schneller. Die einfachste Variante ist, abends den Kocher mit Wasser und einen guten Schuss Essig oder Zitronensäure zu füllen. Am nächste Morgen gründlich ausspülen und über deinen strahlenden Kocher freuen. Pass auf, dass du morgens nicht ausversehen das Essigwasser für deinen Tee nutzt.
- Für zwei Tassen Tee, musst du nicht den ganzen Kocher befüllen. So mehr Wasser du erwärmst, desto mehr Energie und Zeit ist dafür notwendig, logisch oder? Zu viel gekochtes Wasser kühlt einfach irgendwann wieder ab… Selbstverständlich musst du nicht auf den Tropfen genau abmessen, aber wenn du einige Tage darauf achtest wie viel Wasser in deine Lieblingstasse passt, bekommst du ein gutes Gefühl dafür und füllst automatisch die richtige Menge ein.
- Leg dir einen Warmwasservorrat an. Ja, der Tipp widerspricht den gerade Genannten. Der Trick ist, eine Thermoskanne zu nutzen. Im Winter habe ich immer eine 1,2 Liter Thermoskanne in der Küche stehen. Morgens eine Ladung heißes Wasser kochen und wenn ich später von draußen reinkomme und mir kalt ist, kann ich mir einfach schnell einen heißen Tee aufschütten und das Schneegestöber vor dem Fenster vergessen. Ich empfehle dir, bei deiner Kanne auf Qualität zu achten. Eine gute Thermoskanne hält dein Wasser bis zum Abend warm. Bei einer Schlechten trinkst du schon mittags Eistee.
Tipp Nr. 6
Mach Es Mit:
Schale
Nicht nur verstecken sich die meisten gesunden Inhaltsstoffe in oder direkt unter der Schale, auch kannst du einiges an Zeit einsparen, wenn du das Schälmesser in der Schublade lässt. In der Regel reicht das gründliche Waschen aus.
Hast du die Möglichkeit, bist du mit dem Genuss von ökologisch erzeugten Gemüse und Obst auf der sicheren Seite.
Ps. Kartoffeln enthalten Solanin, eine geringfügig giftige Verbindung in Nachtschattengewächsen (kommt auch in grünen Tomaten vor). Am meisten Solanin steckt in und direkt unter der Schale von Kartoffeln. Außerdem ist der Gehalt an den grünen Stellen und bei Kartoffeln mit deutlich entwickelten Trieben erhöht. Durch züchterische Maßnahmen der letzten Jahren konnte der Solaningehalt zwar deutlich reduziert werden, das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel empfiehlt allerdings, die Schale von Kartoffeln nicht mitzuessen. 10
Tipp Nr. 7
Kalte Küche:
Rohkost
Ich bin kein Fan von einer reinen Rohkosternährung. Einige sehr gesunde Lebensmittel wie Bohnen und Kartoffeln solltest du niemals roh essen. Bei den meisten Gemüse, kannst du deinem Kochtopf öfter mal eine Pause gönnen.
Viele Vitamine sind hitzelabil. Kochst du beispielsweise Spinat, verabschiedet sich teilweise über 50 % des Vitamin C. Auch Folsäure und andere B Vitamine sind hitzeempfindlich.
Demgegenüber entfalten, wie bereits erwähnt, einige Carotinoide wie Beta-Carotin und das in Tomaten gespeicherte Lycopin durch Hitzeeinwirkung erst ihr volles Potenzial.
Optimal ist, wenn du einen Teil deiner Lebensmittel roh verzehrst und den anderen Teil schonend garst.
Der Rohkostanteil schwankt normalerweise auch mit den Jahreszeiten, sodass du über das Jahr verteilt abwechslungsreich schlemmen kannst. Im Sommer mehr knackige Salate und im Winter lockt der wärmende Gemüseeintopf.
Tipp Nr. 8
Think Big:
Großpackungen
Großpackungen sind für Familien und Lebensgemeinschaften ebenso praktisch wie für Singles.
Natürlich solltest du es dir zweimal überlegen eine, 2 Kilogramm Tüte Kartoffelchips zu kaufen oder den Big Pack Schokoriegel… Bei Hülsenfrüchten, (Pseudo-)Getreide und anderen Trockenwaren lohnt sich der Kauf von großen Packungen sowohl zeitlich wie finanziell. Hats du einen gut gefüllten Vorratsschrank, entfällt der tägliche Kampf an der Supermarktkasse.
Sorge dafür, dass deine Vorräte dunkel, trocken und in gut verschlossenen Dosen lagern.
Bei bereits „verarbeiteten“ Lebensmitteln wie Mehl, geschrotete Leinsamen oder gemahlenen Nüsse, ist die Haltbarkeit deutlich kürzer. Achte besonders bei Nüsse und Samen auf einwandfreie Ware. Durch eine lange Lagerzeit, werden die gesunden Fettsäuren in ungesunde umgewandelt. Riechen oder schmecken deine Nüsse bzw. Samen schlecht, entsorge sie besser.
Vorratshaltung funktioniert bei Gemüse dank Gefrierfach ebenfalls. Frierst du selber Gemüse ein, schützt du die Vitamine vor dem vorzeitigen Abbau, wenn du Alles kurz vor den einfrieren blanchierst.
Hast du beispielsweise eine Ikeatüte voll Brokkoli aus dem Garten deiner Oma geschenkt bekommen, wäschst und zerkleinerst du die Köpfe zuerst und blanchierst sie anschließend etwa 2 bis 3 Minuten in kochendem Wasser. Abkühlen und in Dosen oder Gefrierbeuteln portionsweise einfrieren. Durch das Blanchieren wird der enzymatische Abbau der Vitamine unterbrochen. Nebenbei bleibt die schöne Farbe erhalten.
Tipp Nr. 9
Ich Packe Meinen Koffer:
Planung
Du planst einen Urlaub…machst du dir schon zwei Wochen vor dem Abflug einen Plan, was alles unbedingt mit soll? Oder schmeißt du den Abend vor dem Reisestart alles irgendwie sinnvoll Erscheinende in deinen Koffer und hoffst, dass deine Mitreisenden dir im Notfall ein paar T-Shirts ausleihen?
Ich gehöre definitiv zur zweiten Gruppe. In der Küche mach ich es ähnlich. Ich plane nicht eine Woche im Voraus, was ich genau kochen und essen möchte, aber am Vorabend mach ich mir ein paar Gedanken zum nächsten Tag.
Wie bereits erwähnt, lass ich meine selbstgemachten Aufstriche nachts im Kühlschrank auftauen, um sie am nächsten Morgen genießen zu können. Das spart Strom. Der Kühlschrank wird sozusagen von innen gekühlt und muss weniger Energie aufwenden, um die Temperatur zu halten. Der Effekt ist vermutlich nur minimal, aber sorgt bei mir für ein besseres Gefühl.
Wo du unbedingt etwas vorplanen solltest, ist bei der Zubereitung von Hülsenfrüchten. Bei den meisten Linsensorten kannst du dir das stundenlange Einweichen sparen. Bohnen und Kichererbsen weichst du aber am besten am Vortag in reichlich Wasser ein. Damit verkürzt du die Kochzeit und Antinährstoffe, die die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen hemmen, werden reduziert.
Beim Einkaufen nutzen viele Menschen einen klassischen Einkaufszettel oder eine App.
Landet in deinem Einkaufskorb Alles, nur nichts von dem, was du eigentlich mitnehmen wolltest, ist die klassische oder digitale Einkaufshilfe mit Sicherheit eine gute Idee. Ich nutze zugegebenermaßen keinen Zettel oder ähnliches. Daher vergesse ich auch öfter mal etwas… Bei Obst und Gemüse halte ich aber generell nicht viel von strikter Planung. Lass dich lieber von dem aktuellen Angebot im Laden inspirieren. Du sparst dir die Enttäuschung, dich auf einen leckeren Gurkensalat zu freuen und in der Gemüseabteilung nur noch eine altersschwach-verschrumpelte Gurkenimitation zu finden.
Tipp Nr. 10
Fertig:
Convenience Food
„Bequemes Essen“, so die allgemeine Übersetzung des mehr oder weniger negativ behafteten englischen Begriffs „Convenience Food“.
Klare Vorteile sind die Zeitersparnis, der Aufwand für die Zubereitung entfällt zu einem Großteil und du hast beispielsweise Konservendosen und Tiefkühlgemüse saisonunabhängig, portionierbar zur Hand.
Nachteile von bereits vorbereiteten Lebensmitteln sind: Der hohe Zucker, Salz und Fettanteil vieler stark verarbeiteten Produkte, der Einsatz von Konservierungsstoffen und der Verlust wichtiger Vitamine. Zudem haben Convenience Produkte einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck als frische Lebensmittel und über den Geschmack lässt sich auch streiten.
Fertigprodukte in der Küche… ja oder nein?
Wichtig um zu entscheiden, ob der Einsatz von Convenience Food eine Bereicherung für deine Küche und eine Erleichterung für deinen Alltag sein kann, ist die Einteilung.
Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung können Convenience Produkte in zwei Kategorien eingeordnet werden: Die teilfertigen Lebensmittel, beispielsweise vorgeschnittenes Gemüse und die Fertiggerichte, die du nur noch kurz aufwärmen musst. 11
Dich ausschließlich von Letzteren zu ernähren, ist keine gute Idee. Gelegentlich eine Tiefkühlpizza oder ein knuspriges veganes Schnitzel…kein Problem. Für dich und für die Umwelt ist es am besten, wenn der Großteil deiner Ernährung aus frischen, weitestgehend unverarbeiteten Nahrungsmitteln besteht. Ergänzt durch halbfertige Produkte wie tiefgekühltes Gemüse und Bohnen aus der Dose.
Vor allem Tiefkühlgemüse ist eine wahre Bereicherung für die schnelle Küche und das stressige Leben. Bei der Produktion wird das Gemüse direkt nach der Ernte schockgefrostet. So bleiben die meisten Vitamine auch über einen längeren Zeitraum erhalten. Tiefkühlspinat enthält beispielsweise bis zu 50 % mehr Vitamin C als lang gelagerte Supermarktware. 12
Bei Konserven ist der Verlust wertvoller Inhaltsstoffe etwas höher. Dennoch können Bohnen aus der Dose und passierte Tomaten im Tetra Pak deinen Kochalltag erleichtern und für Abwechslung sorgen.
Bereits erwähnt, haben die Halbfertigprodukte eine schlechtere Umweltbilanz als Frischware. Gründe sind neben der Energie für die Herstellung, vor allem der Aufwand für die Verpackung sowie den Transport.
Stellt sich die Frage: Dose, Einwegglas oder Tetra Pak? Der Nabu hat sich dieser Thematik gewidmet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Waren in Tetra Pak besser abschneiden als die Aluminiumkonserve. Schusslicht ist etwas überraschend die Glasverpackung. Ein Grund ist das Gewicht von Glas. Dosen und Tetra Pak sind deutlich leichter und verbrauchen beim Transport weniger Ressourcen. Im Weiteren kann Glas zwar gut wiederverwertet werden, aber der Energieaufwand dafür ist sehr hoch. 13
Wenn wir ehrlich sind, haben wir aber selten die Wahl. In der Regel musst du nehmen, was im Laden vorhanden ist. Hier stehen vor allem die Industrie und die Politik in der Pflicht für umweltfreundliche Verpackungen zu sorgen
Tipp Nr. 11
Freestyle:
Eigene Rezepte
Es gibt mittlerweile unzählige wirklich gute Blogs mit verführerischen Rezepten. Dazu kommen Posts auf Instagramm und hunderte neue vegane Rezeptbücher jedes Jahr.
Klar kann es Spaß machen, die vegane indische Gemüsepfanne deiner Lieblingsrezeptseite auszuprobieren. Viele der Rezepte sind allerdings sehr aufwendig und sehen im Ergebnis selten so aus, wie auf den Fotos. Dazu kommt der Aufwand alle Gerätschaften zu spülen und zuvor natürlich die Zutaten zu besorgen.
Wenn es schnell gehen muss, kannst du einfach deine eigene Gemüsepfanne kreieren. Schau im Kühlschrank welches Gemüse gerne in deinem Bauch landen möchte. Ein paar Kichererbsen vom Vortag oder aus deinem eingefrorenen Vorrat dazu. Mit deinen Lieblingsgewürzen abschmecken und zur Krönung ein paar Nüsse und ein Klecks Pflanzenjoghurt.
Nutze Rezepte öfter mal, um dich zu Inspirieren und mach dann dein eigenes Ding.
Funktioniert nicht immer und die Resultate können selten einen Designpreis gewinnen, spart dir aber viel Zeit, Aufwand und Nerven.
Extra Tipp:
Der Eigene Garten
Zugegeben, leider haben nur wenige Menschen in Deutschland die Möglichkeit zum Gärtnern. Eine Alternative sind Balkonkästen oder zumindest ein Kräutertöpfchen auf dem Küchentisch.
Stellt sich noch die Frage, ob die eigene Ernte ernsthaft Zeit einspart.
Im Gesamtbild definitiv nein. Arbeiten wie das Aussäen, die Beikrautbekämpfung und die regelmäßige Pflege sind super zum Entspannen, aber sehr zeitintensiv.
Schnell geht es hingegen, wenn du einen Tomatensalat zum Abendessen zubereiten möchtest und statt dich durch den Berufsverkehr zum Supermarkt durchzuschlagen, schnell in deinen Garten gehen kannst und dir die besten Tomaten der Welt frisch pflücken kannst.
Von Geschmack und der Umweltbilanz sind selbstgezogenes Gemüse und Obst auf jedem Fall top.
Fazit:
Es gibt viele Möglichkeiten in der Küche effektiv Zeit zu sparen ohne auf Genuss und Gesundheit verzichten zu müssen. Probiere aus, was am besten zu deinem Leben passt und mix dir deine eigene Zeitsparchoreographie.
Kennst du noch mehr Tricks? Hinterlasse gerne einen Kommentar.
Quellen:
- https://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/quellen/mikrowelle/mikrowelle.html
- https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fsn3.1493
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19397724/
- https://www.geo.de/wissen/gesundheit/21360-rtkl-mythen-check-fuenf-populaere-irrtuemer-ueber-die-mikrowelle
- https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/mikrowelle#gewusst-wie
- https://www.bfs.de/DE/themen/emf/nff/anwendung/induktionsherd/induktionsherd.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Schnellkochtopf
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserkocher
- https://www.test.de/Wasserkocher-Gute-ab-30-Euro-4482061-0/
- https://www.vis.bayern.de/essen_trinken/obst_gemuese_getreide/kartoffeln.htm
- https://web.archive.org/web/20141129040500/http://sge-ssn.feinheit.ch/media/medialibrary/pdf/100-ernaehrungsthemen/60-ernaehrungsformen_lebensstil/Merkblatt_Convenience_Food.pdf
- https://www.test.de/Tiefkuehlspinat-Nicht-alles-im-gruenen-Bereich-1672410-2672410/#:~:text=Tiefk%C3%BChlspinat%20enth%C3%A4lt%20im%20Schnitt%20so,Prozent%20an%20Vitamin%20C%20verloren
- https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/konsumressourcenmuell/211025-nabu-factsheet_verpackungsvergleiche.pdf