Vegan Challenge: Tag 8 – Milch-Mythen

Warum trinken Veganer*innen keine Milch?

Für ein Glas Milch muss die Kuh doch nicht umgebracht werden. Und Kühe geben doch sowieso immer Milch. Würden sie nicht gemolken, platzen ihre Euter….

Die Mythen rund um die Milch sind zu zahlreich, um auf alle einzugehen, deswegen einmal mehr die Kurzform:

 

Für Milch sterben keine Tiere

Ja, theoretisch sterben Kühe nicht, wenn sie gemolken werden. Aber oftmals ihre Kälbchen (siehe Punkt 2). Trotzdem bedeutet Milchkonsum zum einem enormes Leid für die empfindlichen Tiere und zum anderen einen sehr frühen Tod. Obwohl Kühe über 20 Jahre alt werden können, werden sie in der Milchindustrie bereits nach 4 bis 6 Jahren als unbrauchbar aussortiert und zum Schlachthaus gebracht. Die heutigen Kühe sind das Ergebnis jahrelanger Züchtungsbemühungen auf höhere Milchleistung. Früher gab eine Kuh so viel Milch, wie ihr Kälbchen benötigte. Um 1900 waren es ca. 2000 Liter pro Jahr. Im 21. Jahrhundert sind es mehr als 8,488 Liter.1 Spitzenleistungen von bis zu 20.000 Litern sind bei besonders profitablen Tieren keine Seltenheit mehr. Diese Leistung hat ihren Preis. Deutsch Milchkühe leiden unter zahlreichen Erkrankungen. Häufig haben sie schmerzhafte Euterentzündungen, Verletzungen an den Klauen oder Erkrankungen der Verdauungsorgane.2  

 

Kühe geben immer Milch

Nein. Wie bei uns Menschen, beginnt die Milchproduktion mit der Geburt des Kindes. Folglich geben auch Kühe nur Milch, wenn sie ihr Kind versorgen müssen. Natürlich wäre es nicht profitabel, wenn gewartet wird, bis eine Kuh eventuell alle 2 oder 3 Jahre ihren Traumbullen findet und schwanger wird.

Deutsche Milchkühe werden bereits im Alter von 2 Jahren künstlich befruchtet. In den nächsten Jahren folgt ein Zyklus aus künstlicher Befruchtung, Schwangerschaft, Geburt und erneute Befruchtung….

Natürlicherweise würde die Milchproduktion nach einigen Monaten nachlassen. Um das zu verhindern (man will ja möglichst viel Milch zum verkaufen haben) werden die Mutterkühe nach nur wenigen Wochen erneut geschwängert.

 

Zudem ist der „Sinn“ dieser Prozedur ja möglichst viel Milch abmelken zu können. Nur die in Flaschen abgefüllte Milch in unseren Supermärkten bringt Geld. Jeder Liter Milch der hingegen in den Mägen der Kälbchen landet, bedeutet den Verlust von Gewinnen. So werden die Kälbchen bereits nach wenigen Stunden von ihren Mütter getrennt und in engen Boxen mit Milchersatznahrung gefüttert.

Die weiblichen Kälbchen erwartet in der Regel ein ähnliches Schicksal wie ihren Müttern. Die Bullenkälbchen hingegen werden nach einigen Wochen, meist quer durch ganz Deutschland oder sogar ins Ausland, in riesigen Mastbetriebe gebracht, um entweder bereits nach kurzer Zeit (Kalbfleisch) oder nach 1 bis 2 Jahren geschlachtet zu werden.

 

Kühen platzen die Euter, wenn sie nicht gemolken werden

Tatsächlich empfinden Kühe starke Schmerzen, wenn sie nicht gemolken werden. Allerdings ist dies das Resultat der jahrelangen Überzüchtung. Wie bereits erwähnt, würden Kühe natürlicherweise so viel Milch produzieren, wie ihr Kälbchen trinkt. Durch die Züchtungen der letzten Jahre, sind die produzierten Milchmengen enorm angestiegen. So viel kann ein einzelnes Kalb gar nicht trinken. Folglich müssen die Hochleistungskühe zwangsweise auch gemolken werden. Allerdings würden sie ja gar keine Milch produzieren, wenn sie nicht jedes Jahr erneut geschwängert werden.

 

Weitere Gründe gegen Milch

Tiertransporte:

Bullenkälber werden oft als „Abfallprodukt“ der Milchindustrie gesehen. Sie geben natürlich keine Milch und sind für den Milchbauern unbrauchbar. Deswegen werden sie verkauft. Bei 3,83 Millionen Milchkühen und einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, werden jedes Jahr Millionen Bullenkälber geboren.3 Je nach Marktlage ist ihr Fleisch aber durch das Überangebot kaum rentabel zu verkaufen. Der Aufwand die Kälber großzuziehen kostet mehr als der Verkauf ihres Fleisches einbringen würde. Folglich werden nicht wenige Bullenkälber so vernachlässigt, dass sie bereits mit wenigen Wochen an Durchfällen und ähnliches sterben. Auf die Überlebenden warten stundenlange Transporte durch ganz Deutschland oder sogar ins Ausland. Häufig Spanien, die Türkei oder sogar Marokko. Der „Sinn“ ist, an den Betrieb zu verkaufen, der die Kälber am billigsten aufziehen kann, um maximalen Profit zu erhalten. Rund 200 Kälbchen werden im Alter von nur 1 Monat in einem Transportern auf mehreren Etagen zusammengepfercht. Oftmals werden die Tiere kaum mit ausreichend Futter und im schlimmsten Fall nicht einmal mit genug Wasser versorgt. Bis zu 19 Stunden dürfen die Kleinen in diesen Zustand transportiert werden.

 

Eiter in Milch

Wo Entzündungen sind, ist der Eiter nicht weit. Durch die konstante Überlastung der Milchkühe entzünden sich wie bereits erläutert ihre Euter. Dadurch gelangen auch kleine Mengen Eiter in die „unsere“ Milch. In der EU und damit auch in Deutschland gibt es selbstverständlich Grenzwerte. Über 400.000 Zellen pro Milliliter Rohmilch bekommen die Milchbauern weniger Geld von den Molkereien. Bereits ab 200.000 Zellen pro Milliliter kann von einer Erkrankung des Eutergewebes ausgegangen werden.4

Diese „Zellen“ sind nichts anderes als körpereigene Zellen der Kühe. Darunter fallen zum Beispiel Leukozyten (weiße Blutkörperchen) Phagozyten (Fresszellen) und Epithelzellen.

Rohmilch wird zwar in Deutschland in der Regel vor dem Verkauf pasteurisiert (sehr hoch erhitzt), sodass Keime und Erreger absterben, dennoch ist die Vorstellung von Eiter im Kaffee nicht sehr angenehm. Von den Leiden der Kühe, die unter den dauerhaften Schmerzen ihrer Entzündungen leiden, ganz zu schweigen.

 

Tierleidfreie Alternativen:

Es gibt zahlreiche sehr gute pflanzliche Milchalternativen. Welche die Besten sind, erfährst du morgen.

 

Dir ist die Lust auf Milch vergangen, aber du bist noch unsicher, wie du dich trotzdem ausreichend mit Eiweiß und Kalzium versorgen kannst? Gerne unterstütze ich dich auf deinen Weg in eine tierleidfreie Zukunft mit individueller Beratung. Du bestimmst nicht nur, welche Themen dir wichtig sind, sondern natürlich auch, wie groß deine Veränderungsschritte sind. Informiere dich einfach in einem kostenlosen Vorgespräch.

Quellen

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