5 + 1 geniale Apps für deinen veganen Alltag
Bezahlen, das Wetter checken, Urlaubsbilder teilen oder die eigenen Aktivitäten tracken. Das Smartphone ist praktisch immer dabei. Mit jedem Jahr steigen die Möglichkeiten das kleine Wunderding im Alltag zu nutzen. Vieles hat uns das Leben erleichtert. Einiges scheint immer komplizierter zu werden. Und vor allem wird alles unübersichtlicher.
Wie dich dein Smartphone in fremden Städten vor dem Verhungern schützt, welche Apps ein Studium der Lebensmittelwissenschaften ersetzen und wie der Blick auf dein Smartphone Tierversuche verhindert, erfährst du im Folgendem.
Welche veganen Apps erleichtern dir wirklich deinen Alltag? Und warum solltest du ihnen nicht blind vertrauen? Alles was du wissen musst.
Du bist in einer neuen Stadt. Beeindruckt von den vielen neuen Eindrücken meldet sich dein Bauch nach einigen Stunden mit einem lautem Grummeln. Aber wo findest du jetzt etwas Veganes? Schmecken muss es natürlich auch. Eventuell findet sich am Ende des Monats auch in deinem Portemonnaie nur noch etwas Kleingeld oder du hast einige Lebensmittelunverträglichkeiten und kannst dich deswegen nicht in jedem x-beliebigen Restaurant durch die Speisekarte futtern.
Keine Panik! Mit der App HappyCow, kannst du in über 180 Ländern aus über 180.000 Restaurant auswählen. Du kannst nicht nur in einer speziellen Stadt suchen. Eine interaktive Karte lotst dich zielsicher auch durch unbekannte Gebiete.
Mit den Hauptfilterfunktionen kannst du zunächst entscheiden, ob du dein Essen in einem komplett veganem Restaurant genießen willst, oder ob dir ein paar vegane Optionen auf der Speisekarte ausreichen. Mit dem Preisfilter passt du deine Ergebnisse flexibel deinem momentanen Budge an.
Die Einträge umfassen zudem nicht nur klassische Restaurants. Auch einige Bauernmärkte, Naturkostläden Eisdielen etc. sind mittlerweile detailliert beschrieben.
Angezeigt werden dir neben einigen Grunddaten zu den Lokalitäten wie der genauen Adresse, den Öffnungszeiten und der Preiskategorie oft auch Fotos, auf denen du einen Einblick in das Ambiente und teilweise sogar in die Speisekarte erhältst. Zudem gibt es Informationen über rollstuhlgerechten Zugang und kostenlosem WLAN.
Weitere Filterfunktionen erlauben dir eine genaue Suche. Von Angeboten zu glutenfreien Essen über Fastfood Optionen oder vegane Frühstücksmöglichkeiten, grenzt du deine Suche so ein, dass du in kurzer Zeit genau das finden kannst, was du dir wünschst.
Abgerundet wird die App durch eine sehr aktive Online-Community, die dich zum Mitmachen einlädt. Die Rezensionen und Fotos zu den Restaurants wurden nicht von irgendwelchen anonymen bezahlten Kritiker*innen eingestellt, sondern von genussorientierten und neugierigen Veganer*innen, die ihre persönlichen Eindrücke schildern. Und auch du kannst einfach deine Lieblingsrestaurant teilen und unkompliziert mit Fotos und Bewertungen deine Food-Favoriten vorstellen.
Genau hier zeigen sich auch die Grenzen der App. Geschmack ist immer subjektiv. Was den Einen in den kulinarischen Sternenhimmel versetzt, ist für die Andere ein trockener, lauwarmer Snack, der unnötig viel Geld kostet.
Zudem gibt es wie bei allen Bewertungen die Möglichkeiten der Manipulation. Allerdings machen die meisten Einträge einen seriösen Eindruck und vermitteln nicht, dass Bild von gekauften Influencer*innen, die für viel Geld spezielle Restaurants hypen.
Zuletzt spiegelt die App selbstverständlich nur das vorhandene Angebot wider. Besonders in ländlichen Raum und kleinen Dörfern ist das Angebot veganer Speisen leider immer noch eingeschränkt.
Im Fazit hilft dir die App unkompliziert und schnell besonders in unbekannten Städten bei deiner Suche nach tierleidfreien kulinarischen Genüssen und ist für Neu-Veganer*innen ebenso eine Alltagserleichterung wie für neugierige Food-Junkies.
https://www.happycow.net/mobile
Vanilla Bean App - Auch Veganer*innen haben Hunger
Die 2015 entwickelte App Vanilla Bean funktioniert ähnlich wie HappyCow, ist jedoch auf die Länder Österreich, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Irland, Schweiz und die USA fokussiert.
Vanilla Bean erleichtert dir die Suche nach vegetarischen und veganem Essen sowohl über spezifische Suchfunktionen, wie auch über eine digitale Karte mit integrierter Routenanzeige.
Besonders hilfreich sind neben den zahlreichen Fotos, Beschreibungen und Bewertungen der veganen Community, die detaillierten Suchfilter. So kannst du einstellen, ob dir rein vegane Restaurant angezeigt werden oder ob du auch mit vegetarischen Optionen zufrieden bist. Im Weiteren kannst du gezielt nach regionaler Küche, der Verwendung von Bio-Zutaten, rohkostorientierten Angeboten und glutenfreien Speisen suchen.
Wie bei HappyCow, kannst du die Anzeigen ebenso nach Preiskategorien einteilen und so die Auswahl deinen momentanen finanziellen Ressourcen flexibel anpassen.
Standartmäßig werden dir neben den genauen Kontaktdaten und eventuellen Links zu den Webseiten deiner Lokalität auch die Öffnungszeiten angezeigt, sodass du nicht Gefahr läufst, vor geschlossenen Türen zu verhungern.
Auch die vegane App Vanilla Bean lebt von seiner Community, sodass du eingeladen bist, eigene Favoriten zu wählen und deine persönlichen Eindrücke zu schildern.
Die Entwickler von Vanilla Bean geben an, dass sie die Einträge regelmäßig selber überprüfen, um Fakebewertungen zu entfernen. Dennoch gilt wie bei der veganen App HappyCow auch hier, dass dir nur die Lokalitäten angezeigt werden können, die es gibt, sodass die Auswahl in Großstädten selbstverständlich deutlich umfassender ist, als in kleinen Dörfern der Eifel.
PETAZWEI App - Dein veganer Einkaufsführer
Besonders für Neulinge ist die Suche nach veganen Artikeln anfangs zeitintensiv und hat schon die Eine oder den Anderen in die gewohnten alten Verhaltensmuster zurückgeworfen. Aber du musst es dir heutzutage nicht schwer machen. Mit der App von PETA ZWEI, werden dir innerhalb von wenigen Sekunden unzählige vegane Produkte verschiedener Kategorien angezeigt.
Egal ob du frische vegane Croissants oder tierleidfreies Spülmittel suchst.
Sortieren kannst du deine Ergebnisse nicht nur nach Kategorien wie Backwaren, Kosmetik etc., sondern auch nach Läden. So kannst du filtern, ob dir das Warenangebot eines Supermarktes, einer Drogerie oder eines Bio-Ladens angezeigt wird.
Nebenbei bekommst du regemäßig Infos über vegane Neuheiten und kannst dich selbstverständlich auch wieder selber in die Weiterentwicklung der App einbringen, indem du eigene Fotos und Infos hochlädst. Personalisieren kannst du die App, indem du eine eigene Favoriten-Liste erstellst.
Die App wurde 2021 zuletzt aktualisiert, sodass du grundsätzlich von aktuellen Ergebnissen ausgehen kannst. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass sich unsere Welt so schnell ändert, dass die angezeigten Ergebnisse bereits nach wenigen Wochen veraltet sein können und du einige Produkte nicht mehr dort findest, wo sie angezeigt werden. Oder Hersteller ihre Rezepturen „verbessert“ haben.
Im Ergebnis erleichtert dir die App aber deinen veganen Alltag und du kannst bei kritischen Fragen wie „was kannst du als Veganer*in eigentlich noch essen?“ einfach auf die App verweisen.
CodeCheck App - Was ist wirklich drin?
Recht bekannt und beliebt ist die App CodeCheck. Ähnlich wie die App von PETA ZWEI, erleichtert sie dir deine veganen Wocheneinkäufe und erspart dir aufwendige Analyse von Zutatenlisten.
Mit der mobilen App für dein Smartphone kannst du unkompliziert Informationen zu Inhaltsstoffen von Lebensmitteln und Kosmetik checken.
Suchen kannst du entweder über das Suchfeld nach einem speziellen Produkt. Oder du stöberst durch die unterschiedlichen Produktkategorien.
Besonders alltagstauglich ist die App durch den Barcode-Scanner, sodass du im Laden einfach den Barcode deiner Müslipackung mit deinem Handy scannst und in sekundenschnell weißt, ob es vegan ist oder doch mit Honig oder Magermilchpulver gesüßt wurde.
Neben Informationen ob ein Produkt vegan, vegetarisch, laktose- oder glutenfrei ist, informiert dich eine Nährwertampel über die „gesundheitliche“ Einstufung. (Zu der Nährwertampel und ihren Nutzen, sowie über die Einstufung von Lebensmittel als „gesund“ und „ungesund“ gibt es noch ausführliche Beiträge).
Ebenfalls erfährst du, unterstützt durch eine farbliche Kennzeichnung, ob deine Artikel bedenkliche Zutaten enthalten. Bei Rot gekennzeichneten Waren werden dir ergänzend „unbedenklichere“ Alternativen angezeigt.
Teilweise erhältst du auch Informationen zu Preisen, die jedoch in unserer dynamischen Welt nicht immer den aktuellen Stand widerspiegeln.
Die neuste Zusatzfunktion ist ein Klima Score, der bei einigen Artikeln Informationen über den CO2-Fußabdruck anzeigt.
Die Palette an eingegebenen Produkten verschiedener Kategorien ist sehr umfangreich. Zudem erhältst du neben der Angabe über tierische Inhaltsstoffe diverse weitere Daten.
Überzeugend sind im Weiteren die leichte Handhabung und die intuitive Farbkennzeichnungen. Allerdings gib es auch diverse Kritikpunkte zu der App.
Hinter CodeCheck steht die Firma Producto Check GmbH, die ihr Tätigkeitsfeld selber mit „…der Erbringung von Beratungsleistungen für Verbraucher, der Erstellung und Vermarktung von Informationsangeboten und der Marktforschung“ angibt.
Die App finanziert sich letztendlich durch die Sammlung und den Verkauf deiner Daten. Du gibst bei der Anmeldung nicht nur deinen Namen etc. an. Auch scannst du regelmäßig deine Einkäufe, sodass bei häufiger Nutzung der App ein ziemlich exaktes Profil deiner Aktivitäten und Präferenzen erstellt werden kann. Für Produkthersteller sind solche Datensammlungen natürlich Gold wert.
Der zweite große Kritikpunkt an der App CodeCheck sind die Informationen zu den Produkten. Zum einem sind einige Angaben veraltet. Zum anderen ist die Bewertung von Inhaltsstoffen durch CodeCheck selber zu hinterfragen. In der App kannst du zwar schnell sehen, ob ein Inhaltsstoff wie zum Beispiel Glutamat in deinem veganem Gemüseeintopf enthalten ist, aber die Kategorisierung als „bedenklich“ oder „unbedenklich“ ist teilweise sehr willkürlich. Die Quellenangaben zu den Bewertungen, die CodeCheck als Beleg für seine Einteilung angibt sind unvollständig, veraltet und nicht selten sogar falsch zitiert und stark gekürzt.
Zuletzt ist wird die einfach Handhabung massiv durch etliche Werbeeinblendungen gestört.
Im Fazit ist CodeCheck eine unglaublich praktische App, mit der du dir deinen veganen Alltag deutlich erleichtern kannst. Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass du diesen Dienst mit deinen Daten bezahlst. Und auch die angezeigten Informationen solltest du nicht unkritisch als absolute Wahrheit betrachten.
Kosmetik ohne Tierversuche App - Leidlos Schön
Kosmetik ohne Tierversuche
Offiziell ist es in der EU seit März 2013 verboten, Tierversuche für Kosmetikartikel durchzuführen. Leider gibt ist zahlreiche Schlupflöcher. U auch außerhalb der EU sind Versuche an Tieren für Shampoos, Puder und Cellulitecremes nicht selten der etablierte Standard.
In der App „Kosmetik ohne Tierversuche“ findest du Listen mit Marken, die ein rein veganes Sortiment führen, zertifizierte Naturkosmetik anbieten oder auch solche, die ihre Inhaltsstoffe noch an Tieren testen lassen.
Die Farb- und Ampelkennzeichnung erleichtert dir den Überblick.
Mit kleinen Symbolen siehst auf direkt, ob deine Kosmetikmarke rein vegan ist, teilweise vegane Produkte anbietet oder gar keine tierfreundlichen Artikel im Sortiment enthält.
Einige Markenbeschreibungen enthalten zudem Statements der Unternehmen zu ihrer Einstellung gegenüber Tierversuchen.
Sinnvoll ergänzt werden die Infos durch Tipps und Rezepten für eigene Kosmetikprodukte, sodass du mit ein paar Zutaten und etwas Zeit auch einfach deine eigene Tagescreme produzieren kannst.
Auch in dieser App erleichtern dir Filterfunktionen die Suche.
Zudem gibt es regelmäßig Blogartikel zu Themen rund um vegane Kosmetik.
Leider wurde die App zuletzt 2017 aktualisiert, sodass zahlreiche Daten veraltet sein könnten.
Für einen schnellen Eindruck, welche Kosmetikmarken tierleidfreie Produkte anbieten, ist die App aber ebenso geeignet, wie zur Inspiration für die eigenen Herstellung von Seifen und Deos.
https://www.kosmetik-vegan.de/erbse/kosmetik-ohne-tierversuche-app/
Barnivore - Veganer Trinkgenuss
Neben der Frage „Was essen Veganer*innen eigentlich?“ ist auch die Frage „Ist Alkohol vegan?“ überaus populär. Tatsächlich ist die Frage nicht mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten.
Intuitiv erwarten zwar die wenigsten ein Steak in ihren Rotwein und auch auf den Etiketten findest du in der Regel keine Angaben zu tierischen Inhaltsstoffen. Dennoch gibt es zahlreiche alkoholische Getränke, die streng genommen nicht vegan sind. Von Eierlikör (den es auch schon als vegane Variante gibt) ganz zu schweigen.
Hopfe fürs Bier und vergorene Trauben für den Wein sind zwar pflanzlich, allerdings gibt es einige sogenannte „Hilfsstoffe“ mit tierischen Ursprung.
Hilfsstoffe sind Zutaten, die bei der Herstellung der Produkte zugegeben, anschließend aber entfernt oder inaktiviert werden. Spuren bleiben unvermeidlich dennoch zurück.
Bei alkoholischen Getränken werden häufig Hilfsstoffe zur „Schönung“ oder „Klärung“ genutzt. Besonders Gelatine und Hausenblasen (getrocknete Schwimmblasen von Fischen) sind sehr verbreitet.
Im Weiteren finden sich ebenso Chitosan, das aus dem Skelett von Krebstieren hergestellt wird, Kasein und Molkeproteine aus Milch, sowie Albumin aus Eiern in Sekt, Wein und Co.
Neben der Verwendung von Hilfsstoffen, die nicht deklariert werden müssen, lässt auch die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung Spielraum für tierische Zutaten in Alkoholika, da auf alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt über 1,2 Volumenprozent keine Zutatenliste vorgeschrieben ist.
Deutsche Biertrinker*innen können sich aber freuen. In Deutschland gebrautes Bier ist laut des Deutschen Brauer-Bundes in der Regel vegan. Importiertes Bier kann allerdings ebenso tierische Hilfsstoffe und Zutaten enthalten wie Wein, Sekt, Cocktails und Co.
Zum Glück kennzeichnen immer mehr Hersteller ihren Wein und Sekt mit dem Veganlabel, sodass du unkompliziert dienen tierleidfreien Rotwein zur italienischen Pasta genießen kannst.
Bei nicht gekennzeichneten Alkoholika hilft dir die Seite von Barnivore. Auf dieser sind bis dato rund 57.080 alkoholische Getränke eingetragen, sodass du entweder gezielt nach speziellen Produkten suchen kannst oder dich durch die unterschiedlichen Kategorien für deinen nächsten Cocktail inspirieren lassen kannst.
Allerdings sind hauptsächlich internationale Alkoholika eingetragen. Was sich bei einer Reise ins Ausland aber als sehr nützlich erweisen kann.
Eine App gibt es derzeit zwar noch nicht, ist aber laut Seitenbetreiber in Planung.
Zusammenfassend erleichtern dir die Apps deinen veganen Alltag und sparen viel Zeit und Nerven. Trotzdem haben die Apps auch Grenzen und Einschränkungen. Zudem solltest du dir über den Preis (deine Daten) bewusst sein.
Natürlich gibt es noch diverse weitere Apps, die dir durch Rezeptvorschläge, Küchentricks oder Mental-Health Tipps dein Leben ein wenig erleichtern können.
Die Vorstellung der Apps ist keine Werbung und ich erhalte dafür auch keine Bezahlung. Die Infos spiegeln die Fakten, ergänzt durch meine eigenen Erfahrungen und Eindrücke wider.
Apps können das Leben enorm erleichtern. Allerdings liefern sie dir immer nur allgemeine Informationen. Hast du hingegen spezifische Fragen und suchst nach Informationen die deine Bedürfnisse berücksichtigen, wird dir dein Handy nicht weiterhelfen können.
Hast du nicht nur individuelle Fragen, sondern wünscht dir auch persönliche und vertrauensvolle Antworten? Willst du neben theoretischen Informationen vor allem praktische Tipps?
Gerne unterstütze ich dich mit einer individuellen Ernährungsberatung, in der es um dich und dein Wohlbefinden, deine Gesundheit und deinen Alltag geht.
Nutze einfach dein kostenloses Vorgespräch, um noch heute durchzustarten.