14 Tage vegan
Halbzeit. Respekt! Du hast dich in den letzten 14 Tagen intensiv mir deiner Ernährung und ihren Einfluss auf die Welt und andere Lebewesen auseinandergesetzt. Du weißt jetzt, wie unglaublich schlau Schweine sind, wie gut Kühe riechen können, was Hühner und Dinosaurier verbindet und wie du all diese wunderbaren Tiere schützen kannst, ohne auf Genuss und Abwechslung verzichten zu müssen.
Eine Halbzeit ist der perfekte Moment um sich die eigenen Erfolge anzuschauen und über die bevorstehenden Herausforderungen nachzudenken.
Halbzeit:
Gerettete Tierleben
Ausgehend von einem Durchschnittlichen Fleischkonsum von rund 55 Kilogramm1 pro Person in Deutschland, sind 0,88 Tiere alleine durch deine Entscheidung nicht getötet worden.
Zumindest in der Theorie. Natürlich sind die Schlachtzahlen in dieser kurzen Zeit nicht real durch deine Entscheidung zurückgegangen. Wenn aber langfristig immer mehr Menschen weniger Fleisch essen, wird die Industrie reagieren müssen.
Gegenüber dem Vorjahr, haben wir in Deutschland pro Kopf ca. 2,1 Kilogramm weniger Fleisch gegessen.2 Dadurch ist auch die Zahl der Schlachtungen um fast 8 Prozent gesunken, sodass 2,3 Millionen Schweine und über 127.000 Rinder weniger getötet wurden. Trotzdem sterben in Deutschland weiterhin pro Sekunde 1.400 Tiere.3 Das sind jede Sekunde 1.400 Gründe vegan zu leben.
Klimaschutz auf dem Teller
Es gibt drei Treibhausgase, die besonders schädlich für unser Klima sind. Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas. Von allen dreien produziert die Tierindustrie einen erheblichen Teil. Nicht nur bei der Verdauung der Tiere (#pupsendeKühe) auch beim Anbau der Futtermittel und beim Transport riesiger Sojamengen vom anderen Ende der Welt nach Deutschland, entstehen Unmengen klimaschädlicher Gase.
Die fünf größten Fleisch- und Milchkonzerne stoßen gemeinsam pro Jahr mehr CO2 aus, als multinationale Ölkonzerne.4
Nein, Bio ist hier keine Lösung. Ökologisch gehaltene Tiere produzieren im Durchschnitt mindestens genauso viele klimaschädliche Gase, wie konventionell gehaltene.5
Durch deine Entscheidung für pflanzliche Alternativen hast du hingegen in nur 2 Wochen 25,4 Kilogramm CO2 eingespart.
Wir fressen den Regenwald auf
Hast du dir schon einmal live ein Fußballspiel angeschaut? Zumindest aus dem Fernseher wissen wir, wie verdammt groß ein Fußballfeld ist.
Jeden Tag werden 4340 Fußballfelder Regenwald abgeholzt.6 Ein Ende dieser Zerstörung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil schreitet die verehrende Abholzung des Regenwaldes immer schneller voran. Alleine 2020 wurden 9,5 Prozent mehr dieses wertvollen Biotopes vernichtet, als im Vorhajr.7
Was hat das alles mit unserer Ernährung zu tun?
Brasilien ist der größte Rindfleischproduzent der Welt. 214 Millionen Rinder standen bereits 2018 auf den Weiden Brasiliens. Diese Weiden mussten aber zuvor erst „erschaffen „werden. Das heißt, dass Regenwald abgebrannt wurde, um die frei gewordenen Fläche zur Viehzucht nutzen zu können.
Selbstverständlich gibt es noch andere Gründe für die Abholzung und Vernichtung des Regenwaldes. Aber rund 60 Prozent der gerodeten Fläche, wurde anschließend zu Viehzucht genutzt. Ein Großteil des produzierten Rindfleisches wird anschließend in die ganze Welt exportiert. Auch nach Deutschland.
Soja
Entscheidender für unseren Konsum ist aber der Anbau von Soja.
Soja = Tofu = klimakillende Veganer*innen? Nein. Rund 80 Prozent des geernteten Sojas wird als Futtermittel genutzt. Nur 6 Prozent landen direkt auf unseren Tellern. In Deutschland ist zudem Soja zum Direktverzehr zumeist aus Österreich, Frankreich oder dem eigenem Land.
Brasilien ist nicht nur der größte Rindfleisch Produzent weltweit, sondern steht auch bei der Sojaproduktion an der Spitze. In der Regel wird Soja auf den ausgedienten Viehweiden angebaut. Dadurch entsteht ein Kreislauf von Rodung, Viehzucht und Sojaanbau.
Die geernteten Sojabohnen werden wie das Rindfleisch in die ganze Welt exportiert, um als Viehfutter die Massentierhaltung zu ermöglichen. Und auch in deutschen Ställen ist Soja aus Brasilien und anderen Regionen unverzichtbar um die 11,8 Millionen Rinder, 25,9 Millionen Schweine und über 41 Millionen Legehennen zu mästen.
Faszination Regenwald
Kein Ökosystem auf unserer Erde ist die Heimat von so vielen Pflanzen- und Tieren wie der Regenwald. Mehr als zwei Drittel der gesamten Biomasse unseres Planeten ist im Regenwald gebunden. Zudem ist der Regenwald Amazoniens der größte Kohlenstoffspeicher der Welt. Zwischen 150 bis 200 Milliarden Tonnen sind in der tropischen Biomasse gespeichert.
Der tropische Regenwald ist ein absoluter Hotspot der Artenvielfalt. Genaue Zahlen, wie viele Arten es auf der Erde gibt und wie viele davon in den tropischen Regenwäldern rund um den Äquator vorkommen, gibt es zwar nicht. Vermutet wird aber, dass zwischen 50 bis 90 Prozent aller Arten auch oder ausschließlichen in den tropischen Regenwäldern beheimatet sind.9
Wir befinden uns derzeit im größten Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier.
Schätzungen gehen davon aus, dass ein Viertel aller Säugetierarten, über 40 Prozent der Amphibienarten, ein Drittel der Haie und Rochenarten und jede achte Vogelart bedroht sind.
Die Vernichtung des Regenwaldes für unseren Fleisch- und Milchkonsum ist ein treibender Faktor bei diesem enormen Verlust. Wertvollster Lebensraum wird zerstört, wilde Tiere werden als direkte Konkurrenz der Landwirtschaft getötet und die Klimaerwärmung wird weiter gefördert.
Deine Entscheidung
Mit jeder Mahlzeit kannst du dich entscheiden, die Zerstörung unserer Zukunft, das Töten von Milliarden Tieren und den weltweiten Hunger zu unterstützen.
Oder du entscheidest dich, für unsere und deine Zukunft, den Schutz von fühlenden Lebewesen und weltweiter Ernährungsgerechtigkeit.
Besonders zu Beginn erscheint eine vegane Ernährung oftmals kompliziert und man fragt sich, auf was man alles verzichten muss. Es kommt zu nervenden Diskussionen mit Freunden und Verwandten, fehlgeschlagenen Koch- und Backexperimenten und einer Überforderung durch die unzähligen Listen zu unveganen Zusatzstoffen. Denke in den Momenten des Zweifelns an die Wirkung deiner Entscheidung. Wie viel du selbst bereits verändert hast und in Zukunft noch verändern wirst. Dass du ein Vorbild für andere bist. Und vor allem, dass du nicht perfekt sein musst.
Selbstverständlich musst du diesen Weg zu keinem Zeitpunkt alleine gehen. Egal ob du am Anfang deiner Reise stehst oder bereits seit längerer Zeit vegan lebst. Gerne unterstütze ich dich mit einer individuellen Ernährungsberatung, die auf deine Bedürfnisse und Fragen zugeschnitten ist. Nutze einfach ein kostenloses Vorgespräch für weitere Informationen.
Quellen
- https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/08/PD22_332_413.html
- https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/220330_Versorgungsbilanz-Fleisch.html
- https://www.infranken.de/ratgeber/verbraucher/fleischkonsum-so-viele-tiere-werden-pro-sekunde-geschlachtet-die-wahrheit-ueber-die-tierschlachtung-art-5433063
- https://www.iatp.org/emissions-impossible-europe
- https://www.theguardian.com/environment/2020/dec/23/organic-meat-production-just-as-bad-for-climate-study-finds?CMP=Share_iOSApp_Other
- https://www.geo.de/natur/oekologie/amazonas-regenwald–abholzung-auf-rekordniveau-31594000.html
- https://www.srf.ch/news/international/entwaldung-des-amazonas-pro-tag-werden-4340-fussballfelder-regenwald-abgeholzt
- https://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/soja/
- https://www.faszination-regenwald.de/info-center/artenvielfalt/#:~:text=Tropische%20Regenw%C3%A4lder%20sind%20eine%20Wiege%20der%20Artenvielfalt.%20Alexander,zwei%20Drittel%20in%20den%20tropischen%20Regenw%C3%A4ldern%20vermutet%20werden.