Refeeding-Syndrom

Was ist das Refeeding-Syndrom?

Durch eine zu schnelle Wiederernährung nach langanhaltender Unterernährung kann es zu einem Komplex aus lebensbedrohlichen Symptomen kommen. Das Refeeding-Syndrom.  Der Körper kann die aufgenommene Nahrung (v.a. Glukose) noch nicht verarbeiten. In Folge kommt es zu starken Elektrolytverschiebungen.

 

Bei einer Essstörung ist Essen die Medizin. Entscheidend ist, dass Menschen im Untergewicht durch regelmäßige Mahlzeiten ihren Körper wieder mit ausreichend Energie und Nährstoffen versorgen, um aus den gesundheitsschädlichen und teilweise lebensbedrohlichen Zustand der Mangelernährung herauskommen. Bei Betroffenen die sich über einen längeren Zeitraum stark eingeschränkt haben und deutlich im Untergewicht sind, kann „einfach essen“ aber zu einem lebensbedrohlichen Refeeding-Syndrom führen.

Symptomkomplex des Refeeding-Syndroms
Die Symptome treten meist innerhalb der ersten 5 Tage nach Beginn der erhöhten Energiezufuhr auf.

Warum kommt es zum Refeeding-Syndrom?

Ich will dir keine Angst machen und ich weiß, dass die Info über das Refeeding-Syndrom deiner Essstörungsstimme Stoff gibt, um dich weiterhin einzuschränken. Fakt ist aber, das Refeeding Syndrom kann dich im schlimmsten Fall das Leben kosten.

Durch die langanhaltende Unterversorgung deines Organismus mit Glukose (Kohlenhydraten) schaltet dein Körper auf alternative Energieträger um. Er nutzt Proteine aus deinen Muskeln und Fett. Ist die Fettverbrennung für die meisten Dauerdiäter*innen das ultimative Lebensziel, kann dieser Prozess dich umbringen. Dein Körper stellt sich mit der Zeit fast komplett auf Fett als Energiequelle um. Als Folge produziert er kein Insulin mehr, da es ja nicht mehr zum Glukoseabbau benötigt wird. Gibst du deinem Körper in der Recovery endlich wieder die benötigte Glukose in Form von kohlenhydratreichen Lebensmitteln, ist dein Organismus überfordert. Als Folge kommt es zu extremen Elektrolytverschiebungen mit gefährlichen Folgen.

Einige Personen sind besonders gefährdet ein Refeeding-Syndrom zu entwickeln

Wie kann das Refeeding-Syndrom verhindert werden?

In Essstörungskliniken wird bei Risikopatient*innen anfangs auf eine geringe Kalorienzufuhr geachtet, um den unterernährten Körper schrittweise an die neue Energie zu gewöhnen und ihm Zeit zur Anpassung zu geben. Teilweise wird auch die Flüssigkeitszufuhr geregelt. Mögliche Nährstoffmängel die sich in Elektrolytverschiebungen widerspiegeln werden durch passende Supplemente ausgeglichen. Zusätzlich wird Thiamin (Vitamin B1) substituiert.

Besteht bei dir die Gefahr eines Refeeding-Syndroms, ist die Unterstützung durch deine Ärztin bzw. deinen Arzt unbedingt erforderlich! Nur medizinisch ausgebildete Fachpersonal ist in der Lage deine Blutwerte zu überprüfen und kann entscheiden wie auf mögliche Komplikationen am besten zu reagieren ist.

Fazit

Nutze das Wissen vom Refeeding-Syndrom um deine Gesundheit zu schützen und nicht um deiner Essstörung neue Argumente gegen das Essen zu geben.

Sobald du die kritische Phase überstanden hast, ist die wichtigste Regel in deiner Recovery: Es gibt kein zu viel Essen!

Der Weg zurück in ein gesundes und befreites Leben ist nicht leicht. Gehen musst du diesen Weg selber. Niemand wird dich Heilen. Aber du bist nicht alleine. Gerne unterstütze ich dich auf deinen Weg. Durch meine eigene Geschichte kenne ich die selbstzerstörerischen Gedanken und die alltäglichen Hindernisse. Nutze einfach das kostenlose Vorgespräch um mich besser kennenzulernen.

Quellen:

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