Die  Legehennenindustrie : Tierleid für das Frühstücksei

Das (un)glückliche Huhn

Ohne Kükentöten. Freilandhaltung. Artgerechte Aufzucht…

Das sind nur einige der schönen Worte mit denen zahlreiche Lebensmittelhändler ihre Eier bewerben. Leicht entsteht das Bild von glücklich pickenden Hühnern die auf sattgrünen Wiesen im hohen Gras nach ihren Mittagssnack suchen und gelegentlich ein Ei in ihr flauschiges Nest legen.

Dass die Realität leider ganz anders aussieht, erfahren wir spätestens, wenn es ein neuer Skandal über die Grausamkeiten in der Legehennenhaltung in die Medien schafft.

Tierrechtsorganisationen wie PETA und ARIWA lassen uns regelmäßig in die dunklen Abgründe der Eierindustrie blicken. Apathisch blickende Hühner, mit zahlreichen kahlen Stellen, gebrochenen und angeschwollenen Beinen die sich gegenseitig immer wieder blutige Wunden hacken…

An dieser Stelle kann ich dir nur einen kleine Einblick in das „Leben“ eines deutschen Huhnes geben. Weitere Informationen findest du unter anderem auf den Seiten von ARIWAPETA und der Albert Schweizer Stiftung.

Als Ernährungsberaterin möchte ich meinen Beitrag zum Stopp dieser Qualen leisten, indem ich dir die zahlreichen Optionen aufzeige, wie du unkompliziert Eier in der Küche ersetzen kannst und damit deiner Gesundheit der Umwelt und den Hühnern etwas Gutes tust.

Über 15,6 Milliarden Eier legten die fast 50 Millionen Legehennen 2021. Deutschland brüstet sich damit, zu den führenden Eierproduzenten der Europäischen Union zu gehören.

Immer mehr

1955 legte ein Huhn „nur“ knappe 118 Eier im Jahr. Diese „Leistung“ ist bis heute fast jährlich gestiegen.

Im Durschnitt legt das durchschnittliche deutsche Huhn 2022 302 Eier pro Jahr. Die „Elite“ schafft sogar bis zu 330 Stück. Das bedeutet, dass die Tiere mit ihren zarten 1,5 bis 2 Kilogramm Körpergewicht über 20 Kilogramm Eimasse erzeugen. Diese Hochleistung spiegelt sich sowohl in ihrer Gesundheit wie auch ihrer Lebenserwartung wider. Von vitalen 5 bis 7 Jahren als glückliches Haushuhn sind die hochspezialisierten Züchtungen der Eierindustrie weit entfernt. Nach spätestens 15 Monaten folgt auf einer Existenz mit zahlreichen Krankheiten das Ende beim Schlachter, um als „Suppenhuhn“ in den Tiefkühltruhen der Supermärkte für wenige Euro noch das letzte Geld mit ihnen zu Verdienen.

Im Mittel erleben 10 Prozent eines Jahrgangs nicht einmal ihren ersten Geburtstag und sterben bereits zuvor an Krankheiten und Verletzungen.

Hühner Burnout

Legehennen mit schweren Entzündungen
Quelle: https://www.ariwa.org/recherchen/

Eileiterentzündungen sind praktisch die Berufserkrankung der Legehennen. Dazu kommen Hautentzündungen sowie deformierte und gebrochene Beine als Folge von Osteoporose.

Die Schale von Eiern besteht aus Kalzium. Mit jedem Ei das ein Huhn legt, verliert es Kalzium. Bei einer Jahresleistung von über 300 Stück, können die Tiere nicht genug Kalzium aufnehmen um den Verlust auszugleichen. Für den Aufbau der Eierschalen wird das Kalzium folglich aus den Knochen verbraucht.

Das Übrige erledigt die grobe Behandlung der zarten Tiere beim Transport. Sind ihre Tage gezählt und die Profitrate sinkt, packen Arbeiter*innen die Hennen an ihren filigranen Beinen oder an den Flügel und schleudern sie in enge Transportkisten um sie in riesigen LKWs zum Schlachter zu fahren.

Qualzucht für maximalen Profit

Mit dauerhaft guten Legeerfolgen, top Leistungen in Boden- und Freilandhaltung sowie einem ruhigen und ausgeglichenen Verhalten bei einer hervorragenden Eierschalenqualität, bewirbt der deutsche Marktführer Lohmann Tierzucht für die Züchtung von Legehennen-Elterntieren ihre hybriden Superhühner.

Bereits seit den 1960er Jahren wurden Hühner selektiert gezüchtet und eine getrennte Zucht von Legehühnern und Masthühnern angestrebt. Seit diesem Zeitpunkt hat sich die Vielfalt in den Hühnerställen weltweit stark vereinheitlicht.

Von den etwa 180 unterschiedlichen Hühnerrassen werden sowohl für die konventionelle wie auch die ökologische Eierzeugung fast ausschließlich die Hybridrassen Lohmann Brown Classic und Lohmann LSL-Classic genutzt. Erstere legen braune Eier, letztere die beliebten Weißen.

Nur am Rande sei erwähnt, dass Erich Wesjohann als Kopf von Lohmann Tierzucht zu den 500 reichsten Personen Deutschlands gezählt wird und sein Bruder unter anderem Gründer von Wiesenhof ist.

Das hybride Superhuhn

Eine Hybride ist eine aus zwei Rassen hervorgegangene optimierte Kreuzung.

In der industriellen Landwirtschaft ist das Hauptziel den Profit zu vergrößern. Mehr Leistung bei möglichst geringen Kosteneinsatz.

In der Geflügelproduktion die sich in die zwei Bereiche Eierzeugung und Fleischerzeugung aufspaltet bedeutet das: Hühner müssen entweder besonders schnell und viel zunehmen um möglichst viel Fleisch zu liefern oder sie müssen viele Eier legen.

Letztere, die sogenannten Legehybride erzeugen mit einem Input von etwa 2 Kilogramm ein Ei.

Erstere, die sogenannten Mast-Hybridhühner haben nach etwa 1 Monat ein Gewicht von 2 bis 2,2 Kilogramm erreicht und können geschlachtet werden.

In der traditionellen Zucht wird bzw. wurde hingegen auf die kombinierte „Nutzung“ von Hühnern gesetzt. Unter den Namen „Zweitnutzungshuhn“ werden Hühnerrassen eingeordnet die sowohl ausreichend Eier legen wie auch Fleisch ansetzen. Der Marktwirtschaftliche Nachteil ist, dass sowohl die Zahl der Eier wie auch die Zunahme von Fett und Muskelmasse deutlich geringer ist als bei den spezialisierten Hybriden. Schließlich benötigt beides viel Energie.

Born to die: 45 Millionen männliche Küken als Abfall

Das Ergebnis dieser selektiven Leistungszucht ist neben den zahlreichen bereits erwähnten Erkrankungen und der geringen Lebenserwartung, dass bis Anfang des Jahres Millionen frisch geschlüpfter Küken geschreddert oder vergast wurden, weil sie das falsche Geschlecht hatten.

Bis zu 45 Millionen männliche Küken wurden Jahr für Jahr direkt nach den Schlüpfen aussortiert und in einem riesigen Fleischwolf geworfen bzw. in Kisten eingesperrt und durch Kohlendioxid in einem teilweise Minutenlangen Todeskampf erstickt.

Seit Januar 2022 ist das Töten von Küken im Paragraph § 4c des deutschen Tierschutzgesetzes offiziell verboten. Davon ausgenommen sind natürlich Küken „…deren Gewebe oder Organe dazu bestimmt sind, zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet zu werden“  

Zuvor wurden die nach 21 Tagen im Brutschrank geschlüpften Küken gesextet, das heißt nach ihrem Geschlecht sortiert. Die männlichen Küken sind selbstverständlich zum Eierlegen „unbrauchbar“. Als Masthühner konnten sie jedoch ebenfalls nicht profitabel aufgezogen werden, da Legehühner spezialisiert auf die Eierproduktion kaum Fleisch ansetzen.

Um das Sortieren der Küken zu erleichtern, wurden die Legehühner so gezüchtet, dass männliche und weibliche Tiere entweder unterschiedliche Farben oder unterschiedliche Ferderlängen aufweisen. So konnten die Sortiere*innen in Sekunden entscheiden welches Küken „brauchbar“ war und welches direkt getötet wir.

„Kükentöten verboten“ = mehr Tierwohl?

Seit dem Verbot der direkten Tötung werden verschiedene Wege gesucht, um weiterhin einen möglichst hohen Gewinn aus der Nutzung von Hühnern zu ziehen.

Eine Möglichkeit sich der ungewollten männlichen Hühnern zu entledigen bietet die In-ovo-Sexting-Technologie. Dabei wird zum Beispiel ein winziges Loch in das Ei gebrannt um Eiflüssigkeit zu entnehmen. Anschließen wird anhand entsprechenden Geschlechtshormonen bestimmt, ob im Ei ein männliches oder weibliches Küken heranwächst.

Klingt gut oder? Das Problem ist allerdings, dass die Geschlechtsbestimmung derzeit erst nach 9 bis 14 Tagen möglich ist. Ein Kükenembryo allerdings bereits je nach Quelle ab den 7 Tag Schmerzen empfindet und sie somit mehr oder weniger spüren, wie sie im Ei vor dem Schlüpfen entsorgt werden.

Bruderhähne: Tierschutz oder verlängertes Leiden?

Die Initiative „Bruderhahn“ fokussiert auf eine andere Möglichkeit auf das Verbot zu reagieren. Unter Namen wie Bruderhahn Initiative Deutschland, Spitz und Bube oder Huhn und Hahn haben sich verschiedene Eierproduzenten versammelt, die gegen einen Aufpreis von mehreren Cents pro verkauften Ei dafür garantieren, dass die männlichen Hühner ebenfalls aufgezogen werden.

Was oftmals von den bunten Bildern und tierfreundlichen klingenden Werbeslogans überdeckt wird: die Hähne werden aufgezogen um nach 5 bis 7 Monaten geschlachtet zu werden.

Keine lebenslangen glücklich pickenden Hähne auf sattgrünen Wiesen, sondern mehrere Monate die brutale Realität in einem Mastbetrieb.

Zwar leiden die „Bruderhähne“ etwas seltener an den typischen Berufskrankheiten der üblichen Masthybriden wie Knochenbrüche infolge ihrer extremen Gewichtes oder deformierte Gelenke und entzündete Fußballen, aber Fakt ist, nach nur wenigen Monaten werden die Bruderhähne ebenfalls getötet. Zudem erfolgt die Aufzucht der Hähne in der Regel in konventionellen Mastbetrieben. Sogar der Weiterverkauf ins Ausland ist möglich.

Selbst die Brüder von Biohennen werden häufig in konventionellen Betrieben gemästet, da der Mark für Bio-Hühnerfleisch in Deutschland noch zu klein ist, um alle Hähne entsprechend aufziehen zu können.

Zweitnutzungsrassen: Hauptsache der Profit stimmt

Eine weitere alternative „Lösung“ ist die Züchtung von Zweitnutzungshühnern

Statt selektiv auf Legeleistung oder Fleischansatz zu züchten, sollen die Hühner beides in einem ausgeglichenen Verhältnis vereinigen.

Allerdings hält sich die Begeisterung der Industrie für das Zweitnutzungshuhn bis dato in Grenzen, da die Tiere etwa 1/3 weniger Eier legen und ebenfalls deutlich weniger Fleisch ansetzen, welches zudem eine andere Struktur als das der Masthybriden aufweist. Auch bei dieser Variante endet das Leben der Hennen und Hähne nach nur wenigen Monaten im Schlachthaus.

An der Landesgrenze ist Schluss

Deutschland ist endlich einmal Vorreiter in Sachen Tierschutz. Tatsächlich sind wir bis dato das einzige Land, dass sich gegen das millionenfache Töten von Eintagsküken entschieden hat.

Abgesehen davon, dass das Tierleid auch in Deutschland dadurch nicht wirklich verringert wurde, bietet die deutsche Grenze ein Schlupfloch für die Eierindustrie.

Werden die Küken beispielsweise in Brütereien in den Niederlanden ausgebrütet und die Hennen anschließend über die Grenze nach Deutschland gebracht, können die männlichen Küken weiterhin als Abfall der Massentierhaltung getötet werden.

Die Eier der in den Niederlanden geschlüpften Hennen werden vermutlich nicht mit einem Siegel „Ohne Kükentöten“ im 6er Pack im Supermarkt feilgeboten, aber in fertigen Kuchen, Eiernudeln und Co. bleiben das sinnlose Töten unentdeckt.

Das Leben zwischen Brutschrank und Schlachthaus

Hühner haben eine ausgeprägtes Sozialverhalten und können zwischen 40 und 250 ihrer Artgenossen unterscheiden. Die Hierarchien in Hühnergruppen regeln die ansonsten weitestgehend friedlichen Tiere durch die sogenannte Hackordnung.

Bei Gruppen von mehreren Tausend Tieren, versagen die natürlichen Mechanismen der sozialen Ordnung. Hinzu kommen extreme Enge und Langeweile. Statt ihr Futter über Stunden im Boden pickend zusammenzusuchen, wird den Tieren eine fertige Körnermischung vor den Schnabel gestellt.

Auch die Pflege des Gefieders ist durch die Enge und den Mangel an Einstreumaterial kaum möglich. Von den Möglichkeiten sich zurückzuziehen oder ihren natürlichen Nestbautrieb auszuleben ganz zu schweigen. Die Folgen sind extremer Stress und Aggressionen, die praktisch nur an den Leidensgenossinnen ausgelebt werden können. Dabei reißen sich die Hennen gegenseitig die Federn aus, sodass oftmals die Haut darunter verletzt wird wodurch es zu schweren Entzündungen kommen kann.

Auch Kannibalismus ist bei den auf engsten Raum zusammengepferchten Hennen weit verbreitet.

Bodenhaltung: Klingt doch gut, oder?

Das seit 2010 in Deutschland rechtskräftige Käfigverbot, war leider nur eine geringe Verbesserung der Haltungsbedingungen. Aktuell lebt ein Großteil der Legehennen in riesigen Betrieben von nicht selten 200.000 Tieren entweder in Volieren- oder Bodenhaltung.

Bei der Volierenhaltung sind die Hennen in Gruppen von bis zu 60 Tieren auf einer Gesamtfläche von 2,5 m2 aufgeteilt, sodass ein Huhn eine Fläche von knappen 800 cm2 zusteht.

Etwas mehr Platz bietet die Bodenhaltung bei der 9 Hennen auf 1 Quadratmeter Platz finden müssen. In großen Hallen werden bis zu 6000 Tiere zusammengepfercht. Der Boden muss nur zu einem Drittel Eingestreut sein, sodass die Hennen oftmals auf den kahlen Boden bestehend aus Plastik oder Gitter, stehen müssen. Fußverletzungen und kahle, entzündete Stellen sind die Folgen.

Nur 20 Prozent der Legehennen leben in Deutschland in Freilandhaltung. Zu der vorgeschriebenen Stallfläche muss in der Theorie ein Auslauf von 4 m2 pro Tier verfügbar sein. In der Praxis wird die Auslauffläche nur wenig genutzt. Entweder finden die Hennen in den Gewusel von 6000 Artgenossinnen den Ausgang nicht oder sie trauen sich nicht auf die oftmals schutzlosen Freiflächen, da sie als ursprüngliche Waldbewohner auf Versteckmöglichkeiten angewiesen sind, um sich instinktiv vor Greifvögeln aus der Luft zu schützen.

Besser Bio?

Auch in der ökologischen Legehennenhaltung ist eine Auslauffläche von 4 m2 vorgeschrieben.

Im Stall haben die Bio-Hühner etwas mehr Platz als ihre konventionellen Leidensgenossinnen: 6 Hennen auf 1m2.

Außerdem muss mindestens 80 Prozent des Futters aus ökologischer Erzeugung stammen.

In Bio-Betrieben dürfen außerdem „nur“ Gruppen von maximal 3000 Tieren leben.

 

 

Das Bild von ein paar zufrieden in der Sonne nach Futter pickenden Hühnern die gelegentlich ein Ei in ihr Nest legen und lange ihr unbeschwertes Leben genießen können, ist weit von der Realität entfernt. Daran ändert auch ein aufgedrucktes Biosiegel nichts. Auch hier sind die Hennen ihres natürlichen Verhaltens beraubt und werden in riesigen Gruppen gehalten und müssen ihre 300 Eier im Jahr legen. Konkret unterscheiden sich bio und konventionelle Legehennenbetriebe zwar durch ein etwas größeres Platzangebot und biologisch angebauten Futter, aber die Probleme mit den zahlreichen Krankheiten der Tiere, sowie Verhaltensstörungen bis hin zu Kannibalismus finden sich in beiden Formen. Auch in der Biohaltung werden die Hochleistungsrassen verwendet, die nach spätestens 15 Monaten und fast 400 Eiern am Ende sind und als „Bio-Suppenhühner“ in der Tiefkühltruhe eines Supermarktes landen.

 

Durch das 2010 eingeführte Verbot der Käfighaltung, das 2017 eingeführte Gesetz gegen das Kürzen der Schnäbel und zuletzt der schon lange überfällige Stopp des Tötens von Millionen Küken, hat sich einiges in der Eierproduktion verbessert. Aber Fakt bleibt, dass die Tiere immer noch brutal ausgebeutet werden und ihr Leben nach nur wenigen Monaten durch Krankheit oder den Schlachter beendet wird.

Karge Böden, verletzte Hennen - die Realität von Biohaltung
Hühner sind Waldbewohner und suchen natürlich Schutz unter Bäumen
Legehennen in Biohaltung
Eier von glücklichen Biohühnern? Ein Märchen!

Auf Eier verzichten? Die sind doch sooo gesund?

Es ist nicht zu leugnen, dass Hühnereier kleine Nährstoffbomben sind, schließlich waren sie ursprünglich dazu gedacht, ein kleines Lebewesen 21 Tage lang zu Versorgen und aus einer winzigen Eizelle ein flauschiges Küken entstehen zu lassen.  

Besonders hervorgehoben wird der hohe Proteingehalt, reichlich Vitamin A und D sowie Biotin und die wichtigen Mineralstoffe Eisen und Zink.

 

Der Vergleich mit Spinat ist eventuell etwa ungewöhnlich.

Deinen nächsten Kuchen mit einer Handvoll Blattspinat zu backen, dürfte interessant werden.

Die Gegenüberstellung soll einfach zeigen, dass es viele nährstoffreiche Lebensmittel gibt, mit denen man seinen Vitamin und Mineralstoffbedarf decken kann. Ebenso wenig musst du dir Sorgen machen, an einen Proteinmangel zu leiden, wenn du dich gegen den Verzehr von Eiern entscheidest. Es gibt unzählige leckere pflanzliche Proteinquellen.

Toxische Eier?

„Eier-Skandal: Fipronil in fast jeden Bundesland nachgewiesen“. „Dioxin Skandal: Hersteller liefert 3000 Tonnen verseuchtes Futterfett aus.“

„Europaweiter Salmonellen-Ausbruch: Eier aus Bayern Schuld an tödlicher Infektion“.

Die Skandale über Gesundheitsrisiken durch den Verzehr von Eiern in den letzten Jahren waren zahlreich.

 

Fipronil ist ein Insektizid, dass in der Tiermedizin, im Haushalt und zur Saatgutbehandlung eingesetzt wird. Bei Katzen und Hunde wir es als Schutz vor Floh- und Zeckenbefall angewendet. Als Kontaktgift wird es gegen Kakerlaken, Ameisen und weitere „Schädlingen“ genutzt.

Der Einsatz bei sogenannten „Nutztieren“ ist verboten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung sah 2018 zwar kein akutes Risiko für die Gesundheit durch den Verzehr fipronilverseuchter Eier, die Einschätzung beruht allerdings auf Schätzungen.

Dioxine und dioxinähnliche PCBs sind hochgiftige und umweltschädigende Verbindungen, die bei Verbrennungsprozessen als Abfallprodukt der Industrie entstehen. Über Rauch in die Umwelt gelangt, verleiben sie dort über Jahrzehnte und werden nur sehr langsam abgebaut.

Ähnlich verhält es sich bei Menschen. Durch die Nahrung aufgenommene Dioxine und PCB lagern sich in den Organen und dem Fettgewebe ab.

Die akute Gefahr durch Dioxinvergiftungen über Nahrungsmittel wird zwar als gering betrachtet, bei einer langfristigen Aufnahme kann es allerdings zu Störungen des Hormonhaushaltes, des Immunsystems und der Fortpflanzungsfähigkeit kommen. Zudem steigt das Risiko für Krebserkrankungen.

Sind Eier (besonders aus Freilandhaltung) sowie Fische „von Natur aus“ mit Dioxinen belastet, wurden 2010 in Eiern durch verseuchtes Futtermittel nochmals deutlich erhöhte Mengen festgestellt.

Brech-Durchfall mit Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen und Fiber.

2019 erkrankten über 13.000 Menschen in Deutschland an einer Salmonellenvergiftung. Seit 2007 sind die Infektionszahlen rückläufig. Salmonellose bleibt weiterhin die zweithäufigste Lebensmittelvergiftung in der Bundesrepublik. Hauptquellen sind belastetes Geflügelfleisch und Eier.

 

Cholesterin weniger schlimm, aber auch nicht harmlos

Fast 1/3 aller Deutschen leiden unter einem erhöhten Cholesterinspiegel, der das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. In einem einzelnen Hühnerei stecken ganze 260 Milligramm Cholesterin.

Auch wenn der Körper Cholesterin selber herstellt und aus der Nahrung aufgenommenes Cholesterin nicht mehr als Hauptursache für erhöhte Cholesterinwerte angesehen wird, empfiehl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bei hohen Werten die Zufuhr von cholesterinreichen Lebensmittel zu beschränken und täglich nicht mehr als 300 Milligramm aufzunehmen.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass Eier zu den Hauptnahrungsmittelallergenen in der Kindheit zählen und neben Magen-Darm-Beschwerden zu Hautreaktionen und verstopften Atemwegen führen können.

Stichwort Zoonosen

Im Winter 2016 fluteten Nachrichten von verendeten Vögeln weltweit die Medien. In Deutschland waren die Fallzahlen vergleichsweise gering, in Asien hingegen kam es zu Übertragungen auf Menschen und mehrere Hundert Todesfälle.

An H5N8 erkranken sowohl Wildvögel wie auch Hühner, Gänse und Enten in der Geflügelhaltung.

Die Verhältnisse der Massentierhaltung bieten beste Voraussetzungen für die schnelle Verbreitung von Viren. Neben der hohen Anzahl von Tieren auf kleinsten Flächen, werden die Hennen auch regemäßig transportiert, sodass eine rasche Ausbreitung in kürzester Zeit möglich ist.

Von den Brütereien werden die Jungvögel mit LKWs zu den Eierproduzenten gefahren und am Ende zum Schlachter.

Hinzu kommt ein durch die Haltungsbedingungen und die Hochleistungszucht geschwächtes Immunsystem, dass Infektionen nur wenig Widerstand leisten kann.

Infizierter Kot wird außerdem als Dünger auf Äckern verteilt und kann dort zur Gefahr für Wildvögel werden.

Erkrankte Tiere erliegen in der Regel bereits kurz nach der Infektion ihren Symptomen. „Präventiv“ werden bei einem Vogelgrippeverdacht alle möglicherweise betroffenen Vögel getötet.

Alleine 2021 wurden bis Ende März in Deutschland 1,4 Millionen Tiere in Geflügelbetrieben zum Schutz vor weiteren Ausbreitungen getötet.

Fazit

Es gibt unzählige Gründe keine Eier essen zu wollen. Die positive Nachricht: Es gibt auch unzählige Möglichkeiten wie du Eier in der Küche durch tier- und umweltfreundliche Produkte ersetzen kannst. Was die besten veganen Ei-Alternativen sind und was du beim pflanzlichen Backen beachten solltest, erfährst du hier.

Danke!

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich bei allen Aktivist*innen für ihre mutige Recherchearbeiten zu bedanken, die uns den Blick hinter die hohen Zaune und Mauern der Tierindustrie ermöglichen. Durch euer Engagement entstehen Bilder der Realität, die das Märchen der artgerechten Tierhaltung als Lüge entlarven.

Sei ein Teil der Veränderung

Du möchtest nicht länger die Bilder und Videos von gequälten und kranken Tieren sehen?

 Du hast genug davon, mit dem Kauf von Eiern, Milch und Fleisch die brutale Ausbeutung und das Töten von Milliarden von Tieren mit deinem Geld zu unterstützen?

Oder du hast dich bereits für ein veganes Leben entschieden, bist dir aber noch unsicher, wie du dich unkompliziert mit allen nötigen Nährstoffen versorgen kannst ohne dabei auf Genuss und Abwechslung verzichten zu müssen?

Gerne unterstütze ich dich und wir schauen gemeinsam, wie dein individueller pflanzlicher Weg aussieht.

Quellen

Bildquellen: Einige der verwendetetn Fotos stammt von der Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch e.V. 

https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/tierhaltung/gefluegelhaltung 

https://lohmann-sued.de/legehennenrassen/konventionell/lohmann-brown-classic/#:~:text=Auf%20europ%C3%A4ischen%20Gefl%C3%BCgelh%C3%B6fen%20ist%20es,Boden%2D%20und%20Freilandhaltung%20gut%20geeignet.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/eier-skandal-fipronil-in-fast-jedem-bundesland-nachgewiesen/20151488-2.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/dioxin-skandal-hersteller-lieferte-3000-tonnen-verseuchtes-futterfett-aus-a-737869.html

https://www.bfr.bund.de/cm/343/aktualisierte-bewertung-von-gesundheitlichen-risiken-durch-den-laengerfristigen-verzehr-von-fipronil-haltigen-lebensmitteln.pdf

https://www.bfr.bund.de/cm/343/gesundheitliche-bewertung-von-ueberhoehten-pcb-gehalten-in-huehnereiern.pdf

https://www.peta.de/neuigkeiten/vogelgrippe-ausbruch/#:~:text=1%2C4%20Millionen%20Puten%20und,Virus%20am%20st%C3%A4rksten%20ausgebrochen%20ist.

https://www.netdoktor.de/krankheiten/salmonellenvergiftung/

https://www.dge.de/presse/pm/cholesterinwerte-im-griff/?L=0&cHash=65c4877f779f52a4ad1cfbb11a5002c4

https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/legehennen

https://baerbel-hoehn.de/archiv/fileadmin/media/MdB/baerbelhoehn_de/www_baerbelhoehn_de/XXX_Qualzucht_bei_Nutztieren_Hoerning.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Haushuhn#H%C3%BChnerrassen

https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/marktreife-methode-zur-geschlechtsbestimmung-im-brut-ei-vorgestellt-2018-11-08-1

https://www.bundestag.de/resource/blob/805020/58284d172e611640db4dc17ec59d0865/WD-8-075-20-pdf-data.pdf#:~:text=Wie%20bereits%20in%20der%20urspr%C3%BCnglichen%20Arbeit%20dargestellt%2C%20besteht,15.%20Bebr%C3%BCtungstag%20beleuchten%20und%20nach%202017%20erschienen%20sind.

https://www.peta.de/neuigkeiten/kueken-toeten/

https://www.peta.de/themen/bruderhahn-initiativen-verbrauchertaeuschung/

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